Bausteine mit Private und Public symbolisieren den Unterschied zwischen Public und Private Markets.
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Private Markets

Was Anleger über Privatmarktanlagen wissen sollten

Private Markets sind Kapitalanlagen, die im Gegensatz zu herkömmlichen Finanzinstrumenten, wie etwa Aktien, an keiner Börse gehandelt werden. Daher war diese Anlageklasse lange Zeit institutionellen Anlegern wie Fonds vorbehalten. Privatanleger konnten häufig nur eingeschränkt oder gar nicht in diese Anlageform investieren. In den letzten Jahren hat jedoch eine weitgehende Demokratisierung der Märkte eingesetzt. Durch innovative Anbieter und Technologien öffneten sich auch ehemals verschlossene Investitionen wie Privatmarktanlagen für private Anleger. In unserem Ratgeber erklären wir, was Private Markets sind, welche Chancen sie bieten und wie diese zum Vermögensaufbau eingesetzt werden können.
  • Definition: Private Markets sind Kapitalanlagen, die nicht an den regulären Börsen gehandelt werden. Daher war es Privatanlegern lange Zeit unmöglich, in diese zu investieren. 
  • Arten: Private Markets ist eigentlich ein Überbegriff, der sich in mehrere Unterkategorien unterteilt. Die wichtigsten sind Private Equity, Real Estate Private Equity, Private Debt und Private Infrastructure. 
  • Rendite: Anleger können durch Privatmarktanlagen eine höhere Performance als mit Aktien oder Anleihen erzielen. Allerdings sind sie auch weniger liquide.  
  • Private Markets als Anlage: Ein Investment in Private Markets kann eine hervorragende Diversifikation zu einem Aktiendepot darstellen. Dadurch kann der Vermögensaufbau beschleunigt werden.

  • Definition: Private Markets sind Kapitalanlagen, die nicht an den regulären Börsen gehandelt werden. Daher war es Privatanlegern lange Zeit unmöglich, in diese zu investieren. 
  • Arten: Private Markets ist eigentlich ein Überbegriff, der sich in mehrere Unterkategorien unterteilt. Die wichtigsten sind Private Equity, Real Estate Private Equity, Private Debt und Private Infrastructure. 
  • Rendite: Anleger können durch Privatmarktanlagen eine höhere Performance als mit Aktien oder Anleihen erzielen. Allerdings sind sie auch weniger liquide.  
  • Private Markets als Anlage: Ein Investment in Private Markets kann eine hervorragende Diversifikation zu einem Aktiendepot darstellen. Dadurch kann der Vermögensaufbau beschleunigt werden.

Was versteht man unter Private Markets?  

Private Markets bezeichnen als Überbegriff per Definition eine Anlageklasse, die nicht börsennotiert ist und infolgedessen an keiner offiziellen Börse gehandelt werden kann. Daher ist dieser Teil deutlich unbekannter in Anlegerkreisen als viele andere Finanzinstrumente. Das verleiht den Privatmarktanlagen sowohl Vor- als auch Nachteile gegenüber herkömmlichen Investments bzw. den sogenannten Public Markets (Börsen).  

So werden bei Private Markets etwa keine Kurse gestellt wie bei Aktien oder Anleihen. Das hat zur Folge, dass die Vermögenswerte illiquider sind. Dem stehen jedoch auch zahlreiche Vorteile gegenüber. So können über Privatmarktanlagen beispielsweise Investitionen in Unternehmen oder Märkte getätigt werden, die nicht an der Börse gelistet sind. Zudem kann auch in Infrastrukturanlagen und in viele andere Assets investiert werden, auf die Anleger im herkömmlichen Börsenhandel keinen Zugang haben. Private Markets eröffnen Privatanlegern als alternative Geldanlage also eine ganz neue Welt des Investments.  

Viele Bereiche der Privatmarktanlagen waren früher rein institutionellen Anlegern wie Investmentfonds vorbehalten. Und die Teile des Marktes, die für Privatanleger zugänglich waren, hatten so hohe Kapitalanforderungen, dass sie für die meisten Anleger unerschwinglich waren. Erst in den letzten Jahren sorgen verschiedene FinTechs, Start-ups und andere Anbieter dafür, dass Privatmarktanlagen auch für die breite Masse handelbar wurden.  

Wie unterscheiden sich Public und Private Markets?

Public und Private Markets unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Zugänglichkeit für Investoren. Während Public Markets für den Handel von Wertpapieren zugänglich sind, die an öffentlichen Börsen gehandelt werden, sind Privatmarktanlagen nur für ausgewählte Anlegerkreise zugänglich.

"Die Investition in Private Markets erlangt zunehmende Bedeutung. Gerade in einer Zeit, in der die Aktienmärkte oft uneinheitlich laufen und die Trends unbeständig werden, suchen Anleger alternative Kapitalanlagen. Privatmarktanlagen bieten durch die breite Palette an Möglichkeiten eine ideale Alternative oder Diversifikation."
Sebastian Erning - Head of Contract & Strategic Partnerships bei Exporo

Welche Anlagemöglichkeiten bieten Private Markets?  

Private Markets sind eine sehr vielfältige Anlageklasse, die als Überbegriff verschiedene Anlagemöglichkeiten zusammenfasst. Zu den Privatmarktanlagen gehören: 

Private Equity  

Private Equity ist die wohl bekannteste und größte Form der Privatmarktanlage. Diese Investition befasst sich mit der Finanzierung von Unternehmen, die nicht an der Börse gelistet sind. Diese Finanzierungsform hat eine enorme Bedeutung für die Wirtschaft. Viele Unternehmen finanzieren sich so durch verschiedene Wachstumsphasen hindurch. So wurden einige Unternehmen durch Private Equity Investitionen bereits zu großen börsennotierten Konzernen.  

Private Equity unterteilt sich in die folgenden Strategien:  

  • Leveraged Buyouts (LBOs): Bei dieser Strategie wird ein Unternehmen unter Verwendung eines hohen Anteils an Fremdkapital erworben. Im Folgenden soll die Profitabilität des Unternehmens gesteigert werden. Am Ende wird dieses im Optimalfall mit einem hohen Gewinn wieder veräußert. 

  • Venture-Capital (VC): Bei dieser Form der Privatmarktanlage wird ein junges Unternehmen oder Start-up mit Kapital ausgestattet. Damit soll ein starkes Wachstum forciert werden. Im besten Fall wird ein exponentieller Wertzuwachs der Anteile erzielt, wodurch Anleger mit einer hohen Wertentwicklung belohnt werden. Venture-Capital wird vor allem in Technologie- oder Innovationsbranchen häufig eingesetzt. 
     
  • Growth Capital: Bei dieser Form der Private Equity Anlage wird nicht börsennotierten Unternehmen frisches Kapital zur Verfügung gestellt. Hintergrund ist häufig die Einführung neuer Produkte oder bestehende Expansionspläne. 
     
  • Distressed Investments: Bei dieser Anlage stellen Investoren finanzielle Mittel zur Verfügung, um ein in Schieflage geratenes Unternehmen zu sanieren. Gelingt die Sanierung, wird es verkauft und die Anleger erhalten ihr Geld plus Rendite zurück. Allerdings kann diese Anlage mit höheren Risiken als andere Privatmarkanlagen einhergehen. 

Private Equity Real Estate  

Dieser Bereich konzentriert sich vollkommen auf Investments in Immobilienprojekte. Das kann sowohl gewerbliche als auch private Immobilien Investments umfassen, also Bestandsimmobilien und Neubauten.  

Unterschiedliche Strategien im Private Equity Real Estate Segment sind:  

  • Core-Strategie: Bei dieser Anlage werden Immobilien gesucht, die relativ sicher und beständig sind. Das soll dadurch erreicht werden, dass in Objekte investiert wird, die stabil sind und bereits Renditen erzielen. Dadurch ist das Risiko deutlich geringer als bei anderen Formen der Private Equity Real Estate Investments. Man könnte diese Strategie innerhalb der Private Markets mit dem Value Investing bei Aktien vergleichen. 
     
  • Core-Plus-Strategie: Auch bei der Core-Plus-Strategie soll eine eher stabile Rendite erzielt werden. Allerdings liegt der Fokus auch auf einer höheren Wertentwicklung der Anteile. Dazu wird vermehrt in aufstrebende Märkte bzw. Länder investiert. Damit soll ein höherer Ertrag mit einem nur geringfügig erhöhten Risiko erzielt werden. 
     
  • Value-Added: Bei dieser Strategie sollen Bestandsimmobilien mit gewissen Defiziten – etwa Schäden oder ähnlichem – werden. Dadurch wird eine positive Wertentwicklung erreicht und beim Verkauf eine Rendite erzielt. 
     
  • Opportunistic-Strategie: Bei dieser Strategie werden Investitionen in nicht stabilisierte Immobilienprojekte getätigt. Dazu gehören z. B. Grundstücke, die erst bebaut werden sollen. Daher ist sie tendenziell mit einem höheren Risiko behaftet als die vorher genannten, kann allerdings auch höhere Erträge erwirtschaften. 

Private Debt  

In diesem Bereich des Private Markets geht es nicht um die vollständige Überlassung von Kapital wie bei Private Equity, sondern lediglich um eine Kreditvergabe. Dafür erhalten Anleger in der Regel eine variable Verzinsung. Allerdings ist beim Private Debt das Kapital meist auf mehrere Jahre gebunden. 

Private Infrastructure  

Dieser Bereich der Private Markets konzentriert sich vollkommen auf Infrastrukturanlagen. Das können beispielsweise erneuerbare Energien sein. Allerdings zählen dazu auch Flughäfen, Schulen oder Krankenhäuser. Für Anleger bieten Infrastruktur Investments bieten in der Regel recht beständige, aber moderate Erträge.

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Die Chancen und Möglichkeiten der Private Markets  

Private Markets eröffnen Anlegern Möglichkeiten, die die von herkömmlichen Kapitalanlagen oder Finanzinstrumenten an der Börse deutlich übersteigen können. Anleger können in Objekte und Projekte investieren, die eine deutlich höhere Wertentwicklung als die meisten Aktien erzielen. Zudem können Privatmarktanlagen das Risiko aus einem reinen Aktienportfolio heraus streuen und so zu einer allgemein besseren Asset Allocation im eigenen Depot verhelfen. Zeitgleich sind viele Investments wie etwa Immobilien deutlich schwankungsärmer (also weniger volatil) als die meisten Wertpapiere. 

Die Vorteile von Private Markets im Überblick: 

  • Hohe Renditechancen 
  • weniger starke Volatilität als Kapitalanlagen an der Börse  
  • Können ein Aktienportfolio hervorragend mit einer unkorrelierten Anlage diversifizieren

Zudem zeigte eine Auswertung der Schweizer Großbank UBS, dass Private Markets in den letzten Jahren eine stärkere Performance aufwiesen als Aktien oder Anleihen1:

Ein Balkendiagramm zeigt die prozentuale Verteilung von Alternativen Investitionsmöglichkeiten bzw. Private Kapitalanlagen. Global Private Equity liegt mit einem Anteil von 13,1% an erster Stelle, gefolgt von Direktkrediten mit 9,3%. Die Investitionen in Private Immobilien belaufen sich auf 9,0%, während Private Infrastrukturen knapp 8% ausmachen. Globale Aktien machen ca. 5,8% aus und Globale Anleihen nur 3,2%. Somit zeigt das Diagramm den Trend, dass Private Markets in den letzten Jahren eine stärkere Performance als Aktien oder Anleihen aufweisen.

Risiken bei Investments in Private Markets  

Einer der größten Nachteile von Private Markets ist, dass diese weniger reguliert sind als herkömmliche Märkte. Während Unternehmen, die an der Börse gelistet sind, etwa in den USA von der SEC oder in Deutschland von der Bafin relativ streng überwacht werden, sind Privatmarktanlagen weniger kontrolliert. So sind etwa Unternehmen nicht so streng an Bericht- und Offenlegungspflichten gebunden wie ihre börsennotierten Gegenstücke. Das bedeutet Abstriche beim Anlegerschutz durch geringere Transparenz.  

Zudem besteht ein gewisses Liquiditätsrisiko. Während Aktien wie Apple, NVIDIA oder andere Big Player in Sekundenschnelle ge- oder verkauft werden können, kann die Veräußerung bei Anlagen in Private Markets deutlich mehr Geduld erfordern. Zudem kommt natürlich wie bei jeder Kapitalanlage ein gewisses Verlustrisiko zum Tragen. Auch bei diesem Finanzinstrument ist es also wenig ratsam, das gesamte Kapital in eine einzige Anlage zu stecken, da so das Risiko enorm ansteigt. 

Für wen sind Investitionen in Private Markets geeignet?  

Diese alternativen Investments sind beispielsweise besonders gut für Anleger geeignet, die sich nicht mit den herkömmlichen Problemen einer Immobilie wie Mietausfällen, Reparaturen etc. beschäftigen wollen, aber zudem vom hohen Potenzial des Immobilienmarktes profitieren möchten. Zudem eignen sich Privatmarktanlagen besonders gut für Investoren, die ihre Wertpapierportfolios durch Kapitalanlagen mit hohen Renditechancen verstärken möchten. Sie sind außerdem für alle Anleger interessant, die auch bei höheren Inflationsraten Geld investieren und eine positive Performance erzielen möchten.

Quellen und weitere Informationen: 

1 https://www.ubs.com/global/de/wealth-management/chief-investment-office/wealth-planning/2023/private-markets-an-opportunity-worth-exploring.html#privatmarkte

FAQ – Häufige Fragen zu Private Markets

Was ist ein privater Markt?

Private Markets bezeichnen per Definition Anlagen, die nicht an der Börse gehandelt werden. Diese können nicht börsennotierte Unternehmen, Kredite, Immobilien oder Investitionen in Infrastruktur umfassen. In letzter Zeit erfreut sich dieses alternative Investment in Anlegerkreisen steigender Beliebtheit.

Sind Private Markets ein alternatives Investment?

Ja, Private Markets werden zu den alternativen Investments gezählt. Daher können sie etwa ein Aktiendepot oder andere herkömmliche Anlagen sehr gut diversifizieren. Früher waren sie institutionellen Anlegern wie Fonds vorbehalten, mittlerweile sind sie jedoch auch für Privatanleger handelbar.

Sind Privatmarktanlagen für alle Anleger sinnvoll?

Grundsätzlich ist eine Investition in Private Markets nicht für jeden Anleger sinnvoll, da Investoren über ein gewisses Expertenwissen verfügen sollten. Da Private Markets weniger reguliert sind als andere Anlageformen, sollten Anleger in der Lage sein, das Risiko abzuwägen und die Komplexität der Anlageprodukte verstehen.

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