- Fit in Finanzen: Rund die Hälfte der Generation Z gibt an, sich gut mit Aktien auszukennen.
- Kein Tabuthema: 88 % der Millenials sprechen regelmäßig mit Freunden und Familie über die eigenen Finanzen.
- Alles auf Aktien: Die Babyboomer haben 58-67 % ihres Depots in Aktien angelegt.
- Anlagestrategie: 30 % der Gen Z und Millennials verfolgen eine Anlagestrategie, bei der Gen X und den Babyboomern sind es weniger als ein Viertel der Anleger.
- Fit in Finanzen: Rund die Hälfte der Generation Z gibt an, sich gut mit Aktien auszukennen.
- Kein Tabuthema: 88 % der Millenials sprechen regelmäßig mit Freunden und Familie über die eigenen Finanzen.
- Alles auf Aktien: Die Babyboomer haben 58-67 % ihres Depots in Aktien angelegt.
- Anlagestrategie: 30 % der Gen Z und Millennials verfolgen eine Anlagestrategie, bei der Gen X und den Babyboomern sind es weniger als ein Viertel der Anleger.
Ziele und finanzielle Möglichkeiten der Generationen
Die Babyboomer (1945-1964)
Die Generation der Babyboomer ist die Nachkriegsgeneration und hat tendenziell ein höheres Sicherheitsbedürfnis, was ihre Finanzen angeht. Sie sind entweder bereits im Ruhestand oder bereiten sich darauf vor. Bei der Finanzplanung und Anlagestrategie der Babyboomer stehen daher vor allem Vermögenserhalt, konstante Einkommensströme und Altersvorsorge an erster Stelle. Ihr Anlageansatz ist eher konservativ und weniger risikoreich, auch, da der Anlagehorizont kürzer ist. Nachlassplanung und Vermögensübertragung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei den Anlageentscheidungen der Babyboomer1.
Generation X (1965-1980)
Diese Generation steht mitten im Berufs- und Familienleben. Bei ihrer Geldanlage stehen vor allem langfristiger Vermögensaufbau für den Ruhestand und die Absicherung der Familie im Mittelpunkt. Stabilität und Ausgewogenheit im Portfolio sowie Diversifikation sind ihnen wichtig, gleichzeitig sind sie traditionellen Finanzinstituten gegenüber skeptisch und bevorzugen daher einen Mix aus Anleihen, Aktien und Immobilien, um Risiken zu minimieren und gleichzeitig gute Renditen zu erwirtschaften. Viele Anleger setzen auf dividendenzahlende Aktien und festverzinsliche Wertpapiere1.
Millennials (1981-1996)
Zur Generation Y gehören die ersten Digital Natives, weshalb Benutzerfreundlichkeit, Flexibilität und Zugänglichkeit für diese Generation bei ihrer Geldanlage zentrale Faktoren sind. Sie setzen vor allem auf digitale Angebote und haben, beispielsweise für das Anlageziel der Altersvorsorge, noch einen längeren Anlagehorizont, weshalb sie risikoaffiner sind und bewusst Risiken eingehen, um höhere Renditen zu erzielen. Sie suchen gezielt nach wachstumsorientierten Investmentmöglichkeiten, wie Opportunitäten in Schwellenländern, und ziehen auch nicht-traditionelle Finanzprodukte wie alternative Anlagen verstärkt in Betracht. Für die Millennials spielen außerdem nachhaltige Aspekte eine größere Rolle bei ihren Investmententscheidungen1.
Generation Z (1996-2010)
Für Anleger der Gen Z stehen vor allem die eigene finanzielle Bildung und finanzielles Empowerment im Mittelpunkt. Als erste vollständige Generation von Digital Natives, bewegt sich die Gen Z selbstbewusst auf Online-Anlageplattformen und bevorzugt Anbieter, die transparent, einfach und benutzerfreundlich agieren. Innovation, Kryptowährungen und disruptive Branchen kommt in dieser Generation von Anlegern eine besondere Bedeutung bei der Auswahl ihrer Anlageprodukte zu, ebenso wie soziale und umwelttechnische Aspekte1. Auch ihre Umwelt prägt die Generation Z sehr, die sich mit der Klimakrise, Inflation und Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert sieht. Eine Studie von Union Investment fand heraus, dass Anleger der Generation Z deutlich risikoaffiner sind als andere Generationen und teilweise nach der „Get Rich Fast“-Mentalität agieren in der Hoffnung, möglichst schnell Gewinne zu erzielen. Für diese Generation ist es außerdem wichtig, dass Geldanlage Spaß macht und unkompliziert ist2.
Die Vermögenswerte der Generationen
Nicht nur die Eigenschaften und Ziele der Generationen gehen auseinander, sondern auch die finanziellen Möglichkeiten. Während ältere Generationen bereits viele Jahr Zeit hatten, ein Vermögen aufzubauen, steht die Generation Z noch am Anfang und setzt entsprechend mehr Fokus auf Vermögensaufbau statt Vermögenserhalt. Eine Studie der Consorsbank aus dem Jahr 2023 zeigt, dass Anleger ab 66 Jahren einen durchschnittlichen Depotwert von 129.475 € haben, während er bei den 18- bis 25-Jährigen im Schnitt 18.500 € beträgt. Bei den 26-35-Jährigen liegt er bei 22.008 €, bei den 36-bis 50-Jährigen bei 57.311 € und bei den Best Agern, also den 51-65 Jährigen, bei 74.389 €3.
So steht es um die finanzielle Bildung der Generationen
Die jüngeren Generationen sehen sich in ihrer finanziellen Bildung besser aufgestellt als die Generationen vor ihnen. Während in einer repräsentativen Studie der Commerzbank nur 10 % der Befragten angeben, sich sehr gut mit Anlage- und Finanzprodukten auszukennen, sagt die Hälfte der Generation Z, dass sie sich gut mit Aktien auskennen. 36 % der Generation Z gaben gleiches für ETFs und ETCs an. Bei den Babyboomern sind es hier hingegen nur 14 %, im Bereich Aktien weniger als 30 %4. Allerdings ergab die Studie von Union Investment, dass sich gerade die Generation Z häufig in ihrem Finanzwissen überschätzt2.
Bei der eigenen finanziellen Bildung spielen vor allem das soziale Umfeld und Social Media eine tragende Rolle. Eine Klarna Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass sich 23 % der Deutschen über Social Media zum Thema Finanzen informieren und 21 % nutzen Bücher und Magazine für ihre finanzielle Bildung. Besonders jüngere Menschen greifen auf eine Vielzahl von Informationsquellen zurück, um sich finanziell weiterzubilden. 68 % der Personen zwischen 18 und 42 Jahren nutzen hierfür Social Media, 50 % nutzen Bücher, 29 % nutzen Blogs und 26 % nutzen journalistische Quellen. Bei den Babyboomern sind die Zahlen geringer: Social Media und journalistische Quellen nutzen 1 %, Bücher und Online Magazine 5 %. Ganze 84 % der Babyboomer in der Studie gaben sogar an, keine dieser Informationsquellen zu nutzen5. Die Informationsquelle Nummer eins für Finanzthemen ist über alle Generationen hinweg die Familie, wie eine repräsentative Studie der Internationalen Hochschule herausfand. 41,6 % der Deutschen nutzen die Familie, um sich finanziell weiterzubilden. Auf Finanzberater greifen jedoch nur 23,5 % der Befragten zurück, an siebter Stelle hinter Familie, allgemeinen Ratgebern, Websites, Freunden und Bekannten, Infomaterial von Finanzdienstleistern und Fachliteratur6. Zwar nutzen auch junge Anleger nach wie vor Bank- und Finanzberater, setzen aber vor allem auch auf den Rat von ihrem sozialen Umfeld oder Finfluencern2.
Allgemein zeigen jüngere Generationen ein erhöhtes Interesse und mehr Offenheit gegenüber Finanzthemen. Die Generation Z und die Millennials sehen Geld nicht mehr als Tabuthema, sondern als wichtigen Teil ihres Alltags und ihrer Planung für die Zukunft7. Die Klarna Studie zeigt, dass Finanzen besonders bei jüngeren Generationen mindestens einmal im Monat Gesprächsthema sind.
Anteil der Deutschen, die mindestens einmal im Monat mit Familie und Freunden über die eigenen Finanzen sprechen:
So tätigen die Generationen ihre Geldgeschäfte
Die Digitalisierung hat bei allen Generationen Einzug gehalten – 81 % aller Deutschen nutzen Online-Banking, bei den 16-64-Jährigen sind es sogar über 90 %. Während 42 % der Deutschen ihr Online-Banking auch für die Geldanlage nutzen, bekommen traditionelle Banken zunehmend Konkurrenz von Neobanken und Online-Brokern, vor allem aufgrund der niedrigeren Gebühren und besseren Nutzerfreundlichkeit neuer Anbieter8.
Immer mehr Deutsche nutzen Neobanken als Hausbank und verwenden digitale Bezahllösungen. Eine EY-Studie zeigte, dass zwischen 36 % und 42 % der Befragten zwischen 18 und 54 Jahren Kunden bei einer Neobank sind. Dabei ist der Anteil der Kunden, die eine Neobank als Hausbank nutzen, unter den 18-34-Jährigen am größten9.
Während ältere Anleger häufiger ein Depot bei Banken haben, setzen jüngere Generationen für ihre Investments vor allem auf Neobroker. Ein Beispiel: Rund 70 % der Nutzer von Trade Republic sind unter 35 Jahre alt10.
Die Anlagestrategien der Generationen
Nicht nur bei der finanziellen Bildung, auch im Bereich Anlagestrategie sind die jüngeren Menschen selbstbestimmter aufgestellt. Bei Millennials und Gen Z gaben 30 % an, eine Anlagestrategie zu verfolgen, bei den Babyboomern und der Generation X sind es weniger als ein Viertel der Anleger4.
Wenn man die konkreten Finanzprodukte betrachtet, die die Generationen nutzen, lassen sich jedoch einige Ähnlichkeiten feststellen.
Welche Anlageprodukte nutzen die Generationen?
Es zeigt sich, dass auch bei Generation Z und bei den Millennials klassische Anlageprodukte weiterhin sehr beliebt sind. Diejenigen, die investieren, setzen dabei vor allem auf ETFs, während ältere Generationen einen anderen Schwerpunkt im Depot haben.
Depotzusammensetzung der Generationen
Eine Studie der Consorsbank hat die Depots der Consorsbank-Anleger analysiert und kam zu dem Ergebnis, dass ältere Generationen vor allem in Aktien und gemanagte Fonds investieren.
Auch wenn diese Anlageformen traditioneller sind, können sie doch durch den Fokus auf Einzelaktien risikoreicher und die gemanagten Fonds durch die anfallenden Gebühren kostspieliger ausfallen. Jüngere Generationen, vor allem die Millennials, setzen eher auf eine breite Streuung ihres Kapitals, indem sie zu einem größeren Anteil in ETFs investieren. Durch den stärkeren Fokus auf Einzelaktien traden die älteren Generationen auch mehr. 2022 gab es in dieser Gruppe im Schnitt 29,6 Trades pro Anleger. Bei den 18-35-Jährigen liegt der Durchschnitt bei unter zehn3, was vor allem der Beliebtheit von Sparplänen gegenüber Aktien zuzuschreiben ist. Fast jeder fünfte Anleger der Generation Z legt 75 % oder mehr des monatlich gesparten Gesamtbetrags in Sparplänen an, im Generationenvergleich der höchste Anteil2.
Die beliebtesten Aktien der Generationen
Die Analyse der Consorsbank beleuchtete auch, welche Aktien bei den unterschiedlichen Altersgruppen präferiert werden. Während jüngere Anleger hier eher auf US-amerikanische Tech-Firmen setzen, sind die Automobil- und Pharmabranche sowie deutsche Aktien bei den älteren Anlegern beliebter. Die am meisten verbreiteten Aktien nach Altersgruppe sind:
- Top 3 Aktien 18-25-Jährige: Apple, Microsoft, Allianz
- Top 3 Aktien 26-35-Jährige: Apple, Microsoft, Amazon
- Top 3 Aktien 36-50-Jährige: Apple, BASF, Amazon
- Top 3 Aktien ab 51-Jährige: Deutsche Telekom, Mercedes-Benz, BASF
Auch bei den am häufigsten gekauften Aktien gibt es Generationenunterschiede. Waren bei den jüngeren Anlegern vor allem Tesla und Amazon Spitzenreiter, setzen die ab 50-Jährigen auf traditionellere Aktien wie Allianz und BASF3.
Die Bedeutung von ESG-Investments
ESG-Investments, also Investments, die Nachhaltigkeitsaspekte in Bezug auf Umwelt, Ethik und Soziales berücksichtigen, wurden besonders in den letzten Jahren immer beliebter. Jedoch gibt es in Bezug auf die neueste Generation von Anlegern noch keine eindeutige Aussage, wie wichtig ihnen Nachhaltigkeit bei ihrer Geldanlage ist. Laut der Studie von Union Investment haben sowohl die Generation X, als auch Millennials und Babyboomer, einen höheren Anteil an nachhaltigen Fonds in ihrem Portfolio als die Generation Z - in dieser Generation sind nur jedem zweiten nachhaltige Aspekte wichtig, während es bei den Anlegern der anderen Generationen auf zwei Drittel der Befragten zutraf2.
Dem steht die Analyse der Consorsbank gegenüber: Der Anteil an Anlegern mit mindestens einem ESG-Investment im Portfolio war bei den 18-25-Jährigen mit 43,7 % am höchsten. Eine Umfrage von forsa und der Gothaer unterstützt dies: Für 55 % der Befragten aus der Generation Z ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium für ihre Investments. Erfreulich zu sehen ist, dass über alle Generationen hinweg mehr als ein Drittel mindestens ein ESG-Investment im Portfolio haben. Das meiste absolute Kapital hat die Generation der Babyboomer in ESG-Anlagen investiert11. Auch eine Studie von Statista bekräftigt das Interesse der jüngeren Anleger an nachhaltiger Geldanlage: 18 % der Millennials und 25 % der Generation Z haben bereits nachhaltige Investments getätigt12.