Das Zinsänderungsrisiko beschreibt die Möglichkeit eines Wertverlusts von zinstragenden Investitionen aufgrund von Schwankungen im Marktzinsniveau. Dieses Risiko entsteht, wenn Zinssätze für Finanzinstrumente oder Kredite über eine bestimmte Laufzeit festgelegt werden. Es beeinflusst sowohl Anleger als auch Kreditnehmer: Anleger riskieren, dass steigende Zinsen die Rendite ihrer festverzinslichen Anlagen verringern, während sinkende Zinsen Kreditnehmer benachteiligen können, die früher zu höheren Raten finanziert haben. Die Höhe des Marktzinses wird durch Faktoren wie Laufzeit, Liquidität des Marktes, Währung eines Finanzprodukts und die Bonität des Emittenten bestimmt, die in einer Risikoprämie zum Ausdruck kommt. Besonders bei Anlageimmobilien, aber auch im gesamten Immobilienmarkt, können Zinsänderungen direkte Auswirkungen auf die Immobilienpreise und die Nachfrage nach Krediten haben.
Banken und andere Finanzinstitutionen müssen das Zinsänderungsrisiko aktiv managen, besonders wenn sie langfristige Darlehen mit kurzfristigen Einlagen refinanzieren. Instrumente wie Forward-Darlehen oder Bausparverträge bieten sowohl für Banken als auch für Kunden Schutz vor zukünftigen Zinssteigerungen. Aufsichtsbehörden wie die BaFin und die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) geben Richtlinien zur Steuerung von Zinsrisiken heraus, welche die Institutionen zur Absicherung über Derivate und andere Finanzinstrumente nutzen können, um ihre Solvenz und Ertragslage zu stabilisieren. Anleger können das Zinsänderungsrisiko durch den Erwerb von Wertpapieren mit variablen Zinsen oder kürzeren Laufzeiten sowie durch diverse Anlagestrategien minimieren.
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