Ein spannendes Investmentjahr 2023 mit einigen Höhen und Tiefen liegt hinter uns. Von der Inflationsrate, die seit ihrem Peak von 8,7 % vergangenen Januar (Quelle: Statista) nun wieder abgeflacht ist und die Börse anfeuert, über schwierige Zeiten am Immobilienmarkt, bis zum wachsenden Einfluss von KI und mehr Fokus auf erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit haben 2023 vielfältige Themen die Investmentbranche beschäftigt.
Mit 2024 liegt ein interessantes Jahr vor uns, in dem viele der Entwicklungen aus den vergangenen Monaten noch an Bedeutung gewinnen werden. Diese Finanztrends werden uns erwarten:
1. Inflation und Börse: Sinkflug vs. Höhenflug
- Auch im Jahr 2024 wird die Inflation über der Zielmarke von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen. Dies zeigen Daten der OECD (Quelle: OECD)
- Derzeit sieht es so aus, dass der Leitzins nicht weiter steigen wird, was die Börse bereits Ende 2023 angeheizt und die Aktienkurse in die Höhe getrieben hat. Dieser Trend wird sich in 2024 fortsetzen, besonders, da eine Senkung des Leitzinses ab Mitte 2024 erwartet wird.
- Aufgrund dieser Entwicklungen werden für 2024 wieder Preissteigerungen bei den Mieten, im Handel und im Transportsektor erwartet. Auch die Haushaltskrise der Bundesregierung und damit verbundene Sparmaßnahmen werden voraussichtlich einen Einfluss auf Energie- und Heizkosten haben und zu einer Teuerung in diesen Bereichen führen (Quellen: Tagesschau.de, Zeit Online).
- Exchange Traded Funds (ETFs) bleiben ein anhaltender Trend und sind als Investmentmöglichkeit bei Einsteigern sehr beliebt. Auch Aktienanleihen sind weiterhin eine begehrte Investitionsmöglichkeit.
- Private Market Investments, wie Infrastrukturinvestitionen in erneuerbare Energien oder Investitionen in Immobilien, sind auch 2024 immer mehr im Kommen. Über Plattformen wie Exporo erhalten auch Privatanleger Zugang zum Private Market – eine Möglichkeit, die bisher nur institutionellen Anlegern zugänglich war.
- Global wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum etwas nachlässt, besonders in den Developed Markets, und dass die Differenz in der Wachstumsgeschwindigkeit zwischen Emerging und Developed Markets dadurch ein Fünfjahreshoch erreicht (Quelle: Amundi).
Weitere Insights zum Thema Inflation und Börse im Jahr 2024 können Sie unter diesen Links nachlesen:
WirtschaftsWoche. Das sind die Eckpfeiler für die Kapitalmärkte in 2024
ZDF. Wann senkt die EZB die Leitzinsen?
PT-Magazin. Wo Anleger 2024 Investmentopportunitäten finden können
Morgan Stanley. 2024 Investment Outlook: Threading the Needle
2. Erneuerbare Energien: Investitionen und Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit
- 2024 greifen einige gesetzliche Regelungen, die die Wirtschaft prägen werden. Dazu gehört die vom EU-Parlament verabschiedete Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), welche die Anforderungen an den Umfang und die Art der Berichterstattung von Unternehmen tiefgreifend ändert und ESG-Kriterien in den Fokus rückt. Darüber hinaus tritt das neue Heizungsgesetz in Kraft, welches das bisherige Gebäudeenergiegesetz (GEG) reformiert und den Klimaschutz durch den Umstieg auf regenerative Energiequellen beim Heizen voranbringen soll.
- Mitte Dezember 2023 stammten erstmals mehr als 50 % des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energiequellen (Quelle: Umweltbundesamt) – eine gute Nachricht. Speicher und Netze müssen jedoch weiterhin ausgebaut werden, um dem hohen Tempo des derzeitigen Zubaus standzuhalten, ggf. ist sonst ein leichter Rückgang beim Zubau zu erwarten (Quelle: SolarPower Europe). Besonders mit Hinblick auf die für die kommenden Jahre gesetzten Klimaziele, wie eine bis 2030 zu 80 % klimaneutrale Stromversorgung (Quelle: Bundesregierung.de), werden und müssen Investitionen in diesem Bereich weiter steigen, zumal der Strombedarf durch Faktoren wie vermehrte Elektromobilität weiter wachsen wird. Im Bereich Solarenergie beispielsweise muss der jährliche Zubau an Solaranlagen verdreifacht werden, um die bis 2030 geplante Kapazität von 215 Gigawatt zu erreichen (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz). Für das Ziel einer vollständigen Klimaneutralität wäre die Installation von bis zu 50 Millionen PV-Modulen pro Jahr bis zum Jahr 2038 notwendig, basierend auf einer durchschnittlichen Spitzenleistung von 440 Wp. Dies bedeutet ein Marktvolumen von rund 5 bis 7 Milliarden Euro jährlich allein für die PV-Module, ohne Berücksichtigung der dafür notwendigen Infrastruktur (Quelle: PWC). Auch im Bereich Windkraft steht noch viel Zubau an: Bis Ende 2030 sollen 115 Gigawatt Onshore-Windenergieanlagen installiert sein (Quelle: Umweltbundesamt), wobei das Zubauziel von 3,9 Gigawatt für 2023 bei einem tatsächlichen Zubau von 3 Gigawatt leicht verfehlt wurde (Quelle: Zeit Online). Eine solche Entwicklung bedeutet, dass ab 2025 jährlich zehn Gigawatt an Onshore-Windenergieanlagen zugebaut werden müssten (Quelle: Zeit Online).