Eine leuchtende Glühbirne, die von einer Hand gehalten wird, symbolisiert das Potenzial um Branchentrends in 2024 für Finanzen, Immobilien und erneuerbaren Energien.
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von
Bente Staack

InvestInsights: Diese Entwicklungen erwarten uns 2024

Sinkende Inflation, steigende Aktienkurse, grüne Investitionen und ESG-Konformität, KI und Digitalisierung: Das Jahr 2024 wird von spannenden Entwicklungen und Innovationen geprägt sein, aber auch Herausforderungen wie neue gesetzliche Regelungen im Real Estate-Bereich und einen hohen Investitionsbedarf beim Ausbau erneuerbarer Energien mit sich bringen. Wir haben einen Blick auf die Themen geworfen, die in diesem Jahr die Branche bewegen werden und welche Potenziale sich dadurch für den Markt auftun.

Ein spannendes Investmentjahr 2023 mit einigen Höhen und Tiefen liegt hinter uns. Von der Inflationsrate, die seit ihrem Peak von 8,7 % vergangenen Januar (Quelle: Statista) nun wieder abgeflacht ist und die Börse anfeuert, über schwierige Zeiten am Immobilienmarkt, bis zum wachsenden Einfluss von KI und mehr Fokus auf erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit haben 2023 vielfältige Themen die Investmentbranche beschäftigt.

Mit 2024 liegt ein interessantes Jahr vor uns, in dem viele der Entwicklungen aus den vergangenen Monaten noch an Bedeutung gewinnen werden. Diese Finanztrends werden uns erwarten:

1. Inflation und Börse: Sinkflug vs. Höhenflug

  • Auch im Jahr 2024 wird die Inflation über der Zielmarke von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen. Dies zeigen Daten der OECD (Quelle: OECD)
  • Derzeit sieht es so aus, dass der Leitzins nicht weiter steigen wird, was die Börse bereits Ende 2023 angeheizt und die Aktienkurse in die Höhe getrieben hat. Dieser Trend wird sich in 2024 fortsetzen, besonders, da eine Senkung des Leitzinses ab Mitte 2024 erwartet wird.  
  • Aufgrund dieser Entwicklungen werden für 2024 wieder Preissteigerungen bei den Mieten, im Handel und im Transportsektor erwartet. Auch die Haushaltskrise der Bundesregierung und damit verbundene Sparmaßnahmen werden voraussichtlich einen Einfluss auf Energie- und Heizkosten haben und zu einer Teuerung in diesen Bereichen führen (Quellen: Tagesschau.de, Zeit Online). 
  • Exchange Traded Funds (ETFs) bleiben ein anhaltender Trend und sind als Investmentmöglichkeit bei Einsteigern sehr beliebt. Auch Aktienanleihen sind weiterhin eine begehrte Investitionsmöglichkeit.
  • Private Market Investments, wie Infrastrukturinvestitionen in erneuerbare Energien oder Investitionen in Immobilien, sind auch 2024 immer mehr im Kommen. Über Plattformen wie Exporo erhalten auch Privatanleger Zugang zum Private Market – eine Möglichkeit, die bisher nur institutionellen Anlegern zugänglich war. 
  • Global wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum etwas nachlässt, besonders in den Developed Markets, und dass die Differenz in der Wachstumsgeschwindigkeit zwischen Emerging und Developed Markets dadurch ein Fünfjahreshoch erreicht (Quelle: Amundi).

Weitere Insights zum Thema Inflation und Börse im Jahr 2024 können Sie unter diesen Links nachlesen:

WirtschaftsWoche. Das sind die Eckpfeiler für die Kapitalmärkte in 2024

ZDF. Wann senkt die EZB die Leitzinsen?

PT-Magazin. Wo Anleger 2024 Investmentopportunitäten finden können

Morgan Stanley. 2024 Investment Outlook: Threading the Needle

2. Erneuerbare Energien: Investitionen und Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit

  • 2024 greifen einige gesetzliche Regelungen, die die Wirtschaft prägen werden. Dazu gehört die vom EU-Parlament verabschiedete Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), welche die Anforderungen an den Umfang und die Art der Berichterstattung von Unternehmen tiefgreifend ändert und ESG-Kriterien in den Fokus rückt. Darüber hinaus tritt das neue Heizungsgesetz in Kraft, welches das bisherige Gebäudeenergiegesetz (GEG) reformiert und den Klimaschutz durch den Umstieg auf regenerative Energiequellen beim Heizen voranbringen soll. 
  • Mitte Dezember 2023 stammten erstmals mehr als 50 % des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energiequellen (Quelle: Umweltbundesamt) – eine gute Nachricht. Speicher und Netze müssen jedoch weiterhin ausgebaut werden, um dem hohen Tempo des derzeitigen Zubaus standzuhalten, ggf. ist sonst ein leichter Rückgang beim Zubau zu erwarten (Quelle: SolarPower Europe). Besonders mit Hinblick auf die für die kommenden Jahre gesetzten Klimaziele, wie eine bis 2030 zu 80 % klimaneutrale Stromversorgung (Quelle: Bundesregierung.de), werden und müssen Investitionen in diesem Bereich weiter steigen, zumal der Strombedarf durch Faktoren wie vermehrte Elektromobilität weiter wachsen wird. Im Bereich Solarenergie beispielsweise muss der jährliche Zubau an Solaranlagen verdreifacht werden, um die bis 2030 geplante Kapazität von 215 Gigawatt zu erreichen (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz). Für das Ziel einer vollständigen Klimaneutralität wäre die Installation von bis zu 50 Millionen PV-Modulen pro Jahr bis zum Jahr 2038 notwendig, basierend auf einer durchschnittlichen Spitzenleistung von 440 Wp. Dies bedeutet ein Marktvolumen von rund 5 bis 7 Milliarden Euro jährlich allein für die PV-Module, ohne Berücksichtigung der dafür notwendigen Infrastruktur (Quelle: PWC). Auch im Bereich Windkraft steht noch viel Zubau an: Bis Ende 2030 sollen 115 Gigawatt Onshore-Windenergieanlagen installiert sein (Quelle: Umweltbundesamt), wobei das Zubauziel von 3,9 Gigawatt für 2023 bei einem tatsächlichen Zubau von 3 Gigawatt leicht verfehlt wurde (Quelle: Zeit Online). Eine solche Entwicklung bedeutet, dass ab 2025 jährlich zehn Gigawatt an Onshore-Windenergieanlagen zugebaut werden müssten (Quelle: Zeit Online). 
"Ganz ohne Zweifel ist der nächste Megatrend klimabezogene Investitionen, insbesondere in Technologien und Assets zur Reduzierung von CO2-Emissionen."
Tobias Schütt -Senior Advisor Erneuerbare Energien bei Exporo
  • Insofern werden Investitionen in erneuerbare Energien auch 2024 steigen. Tobias Schütt, Gründer des Solarpioniers DZ4, ist sich im Experteninterview mit Exporo sicher: „Ganz ohne Zweifel ist der nächste Megatrend klimabezogene Investitionen, insbesondere in Technologien und Assets zur Reduzierung von CO2-Emissionen.“ 
  • Gleichzeitig gibt es spannende technische Entwicklungen in diesem Bereich: KI kann zu einem zentralen Faktor in der Energiewende werden, beispielsweise indem sie eingesetzt wird, um überflüssigen Strom an E-Autoladesäulen zu erkennen und umzuverteilen (Quelle: LinkedIn News). Elektroautos könnten zudem künftig als mobile Speicher für Photovoltaikanlagen nutzbar gemacht werden (Quelle: BR).
  • Ein bremsender Faktor dürften für 2024 die Folgen der Haushaltskrise der Bundesregierung sein, wodurch die Förderung im Bereich erneuerbarer Energien etwas reduziert wurde: So laufen Kaufprämien von E-Autos früher als geplant aus und auch die Solarförderung wird gekürzt (Quelle: Zeit Online).

Weitere Insights zum Thema erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit finden Sie hier:

BDI. Konferenz zum ESG-Reporting: Was erwartet die Wirtschaft ab 2024

NDR. Heizungsgesetz: Förderung für neue Heizungen hat begonnen

Solar Power Europe. EU Market Outlook For Solar Power 2023-2027

Experteninterview: Impact Investment – Vermögensaufbau verknüpft mit ökologisch wirkungsvollem Handeln (exporo.de)

Impact Fonds: Definition & Informationen zum Investment (exporo.de)

Investieren in erneuerbare Energien: Risiken und Chancen (exporo.de)

ESG-Kriterien: Wie Anleger nachhaltig investieren können (exporo.de)

Mehr zu Investitionsmöglichkeiten in erneuerbare Energien bei Exporo: https://exporo.de/erneuerbare-energien

3. Immobilienbranche: Kurs auf ESG-Konformität

  • Das Jahr beginnt mit einer guten Nachricht: Seit dem 01.01.2024 darf die Wohnriester auch für energetische Sanierungs- und Umbaumaßnahmen genutzt werden, z. B. für die Installation von Photovoltaikanlagen oder einer Wärmepumpe.
  • Insgesamt werden 2024 schwächere Vermietungsmärkte erwartet. Die hohen Zinsen haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass es weniger Käufer am Wohnungsmarkt gab, was zur Folge hatte, dass die Immobilienpreise z. T. um mehr als 10 % gesunken sind (Quelle: WiWo). Es ist anzunehmen, dass das hohe Zinsniveau noch für längere Zeit potenzielle Käufer vom Markt verdrängen wird. Erhöhte Baukosten und Kreditzinsen hatten zudem zur Folge, dass viele Projekte auf Eis gelegt werden mussten und Neubaufinanzierungen einen Rückgang erlebt haben.
  • Großen Einfluss auf die Entwicklung am Immobilienmarkt wird auch das neue Heizungsgesetz haben, in dessen Rahmen ab 2024 verschiedene Vorschriften gelten. Für Neubauten in einem Neubaugebiet gilt dadurch z. B., dass eine Heizung installiert werden muss, die zu mindestens 65 % auf erneuerbaren Energien basiert.
  • Infolge des neuen Gesetzes werden sowohl der Neubau als auch die Sanierung von Bestandsobjekten teurer. 
  • Gleichzeitig bietet diese Entwicklung auch Chancen – nicht nur für unsere Umwelt, sondern auch für Investoren, die Nachhaltigkeitsaspekte und ESG-Kriterien mitdenken und entsprechende Immobilien schaffen. 
  • Ein weiterer wichtiger Faktor für den Immobilienmarkt wird die neue Verordnung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) sein.
  • Eine spannende Entwicklung, die 2024 neue Möglichkeiten am Markt eröffnen wird, ist die neue „European Crowdfunding Service Provider“-Verordnung (ECSP-VO). Als einer der ersten Anbieter in Deutschland hat Exporo seit Ende 2023 eine entsprechende ESCP-Lizenz. Diese EU-Verordnung bietet Anlegern u. a. den Vorteil, dass es einen einheitlichen Rechtsrahmen auf EU Ebene gibt und der Anlegerschutz gestärkt wird. Zudem haben Plattformanbieter, wie Exporo, die Möglichkeit in den 27 europäischen Mitgliedsstaaten Projekte anzubieten, was mittelfristig ein größeres Angebot an Finanzierungen und somit eine breitere Streuung des Portfolios ermöglicht. 

Weitere Insights zum Thema Immobilien in 2024 finden Sie hier:

Genoverband. Umfrage: Volksbanken und Raiffeisenbanken erwarten ab 2024 Trendwende am Immobilienmarkt – Heizungsgesetz verteuert wohl Mieten und Sanierungen

PwC. ULI und PwC stellen aktuelle Studie „Emerging Trends in Real Estate® 2024“ vor

WirtschaftsWoche. Immobilienpreise sinken auch 2024 weiterhin

CSR in Deutschland. orporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Die neue EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung im Überblick

Mehr zu Investitionsmöglichkeiten in Immobilien bei Exporo: https://exporo.de/immobilien

4. Künstliche Intelligenz (KI): Einfluss auf den Finanzsektor

  • Das Thema KI wird im Finanzbereich auch im kommenden Jahr an Bedeutung gewinnen und die vielseitige Einsetzbarkeit von KI im Finanzsektor weiter ausgebaut werden, z. B. zur Abwicklung von Kreditanfragen oder der Auswertung von Daten, zur Personalisierung von Finanzangeboten, der Aufdeckung von Betrug oder schlicht, um Kosten einzusparen.
  • Für Unternehmen, die neue Technologien wie KI nutzen, werden die kommenden Jahre mit die höchsten Renditen erwartet (Quelle: Finanzen.ch)

Weitere Insights zum Thema KI in der Finanzbranche finden Sie hier: 

PwC. Künstliche Intelligenz im Finanzsektor

Moneycab. Cognizant: KI-Ära im Finanzsektor – Die sechs Trends, die 2024 dominieren werden

Finanzen.ch. Ausblick 2024: Zinsfantasien und Innovationen bestimmen die Richtung

5. Digitale Währungen: Krypto-News und digitaler Euro

  • Bis Ende des Jahres 2024 wird die neue EU-Regulierung Markets in Crypto-Assets (MiCA) schrittweise greifen. Mit MiCA schafft die Europäische Union als erster großer Wirtschaftsraum klare Regulieren für den Kryptosektor. Die Regulierung hat zur Folge, dass Kryptowährungen wie Euro Stablecoins – eine an den Euro gekoppelte Kryptowährung – zu einer offiziellen Form von digitalem Geld werden und somit 2024 einen Aufschwung erleben könnten (Quelle: LinkedIn News). 
  • Nachdem es um das Thema Kryptowährung zuletzt ruhiger geworden ist, gibt es derzeit wieder Buzz in der Branche: Kürzlich hat die Börsenaufsicht SEC in den USA die ersten börsengehandelten Bitcoin-ETFs genehmigt. Dies dürfte ein Faktor sein, der das Geschäft mit Kryptowährungen 2024 wieder anheizt.
  • Ein weiterer Faktor: Im April steht das nächste Bitcoin-Halvening an, was bedeutet, dass die Produktion neuer Bitcoins und das damit geschaffene Angebot halbiert wird. Dies wird das Interesse an möglichen Bitcoin-ETFs zusätzlich steigern. 
  • Ebenfalls einen Blick auf eine digitale Währung wirft die EZB: Sie plant die Einführung eines digitalen Euro, anvisiert ist dies für 2026. Damit soll die Möglichkeit geschaffen werden, Zentralbankgeld in digitaler Form für Zahlungen in Geschäften, zwischen Privatpersonen oder online nutzen zu können, überall im Euroraum.

Weitere Insights zum Thema Kryptowährung und digitaler Euro lesen Sie hier:

WirtschaftsWoche. Was ist Bitcoin-Halving und wann findet es das nächste Mal statt?

Wallstreet online. BlackRock eröffnet Tür für Bitcoin-Spot-ETF - Kryptowährungen im Aufwind

Morgenpost. Bitcoin-ETF: Was hinter dem Krypto-Finanzprodukt steckt

Deutschlandfunk. Das Geld aus dem virtuellen Portemonnaie

EZB. Der digitale Euro

Fazit

Das Jahr 2024 hält viele spannende Entwicklungen bereit, die darauf deuten, dass Investitionen in den Private Market, z. B. in erneuerbare Energien oder Immobilien, weiterhin eine attraktive Ergänzung für die eigene Anlagestrategie darstellen. Besonders im Bereich regenerativer Energiequellen werden Interesse und Bedarf an Investitionen in den Markt mit Hinblick auf die Klimaziele weiter steigen. Technologische Fortschritte in den Bereichen Digitalisierung und KI werden die Branche zunehmend prägen und mitgestalten, wobei neue regulatorische Anforderungen und ESG-Kriterien besonders im Immobiliensektor einige Herausforderungen, aber vor allem auch Chancen darstellen.

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