Die Hirnbereiche, die für unsere emotionalen Verarbeitungen zuständig sind, werden als limbisches System bezeichnet. Das limbische System besteht aus mehreren Emotionssystemen, zu denen unter anderem das Balance-System, das Dominanz-System und das Stimulanz-System gehören. Bei jedem Menschen sind diese Systeme unterschiedlich stark ausgeprägt, so kommt es zu unterschiedlichen Persönlichkeiten.
Finden Sie sich schon in einem dieser Bereiche wieder? Die meiste Zeit über sind die drei großen Emotionssysteme mit unterschiedlichen Ausprägungen zeitgleich aktiv. Aus diesem Grund kommt es meistens zu Mischformen aus den unterschiedlichen Systemen.
Diese Emotionsstrukturen lassen sich auch auf unsere Kauf- und Anlageentscheidungen übertragen – Geld hat für uns einen generalisierten Emotionswert, denn mit Geld können wir uns unsere Wünsche erfüllen. Wir kennen alle das positive Glücksgefühl und das kindliche Kribbeln im Bauch, wenn wir uns nach langer Zeit des Sparens einen großen Wunsch erfüllt haben. Je stärker die positiven Emotionen sind, die das Wunsch-Produkt in uns auslösen, desto eher sind wir auch bereit, dafür Geld auszugeben. Wir kaufen uns vielmehr das gute Gefühl als das eigentliche Produkt. Geld ist dabei das wertvolle Mittel zur Erfüllung unseres Wunsches und Herleitung zu unseren positiven Emotionen.
Der Umgang mit Geld ist emotional jedoch sehr individuell und lässt sich auf die unterschiedlichen Einflüsse der Emotionssyteme zurückführen. Wir alle verfügen über alle Emotionssyteme, doch die Ausprägungen variieren erheblich. Auf dieser Grundlage lassen sich für unsere Kauf- und Anlageentscheidungen verschiedene Typen definieren:
Unsere Emotionen steuern also unsere Kauf- und Anlageentscheidungen. Unser Finanzverhalten folgt einer emotionalen Logik. Hinter jedem dieser Bereiche stehen unterschiedliche Anlageprodukte. Von Sparbuch über Immobilienfonds, Immobilienprojektfinanzierung, den Kauf einer Immobilie als Kapitalanlage bis hin zu Aktienfonds, Aktien oder Hedgefonds und Optionsscheinen - für jeden Emotions-Typen findet sich das passende Anlageprodukt.Aber: Ist es immer gut, sich von Emotionen leiten zu lassen? Trifft das gute alte Bauchgefühl immer die richtige Entscheidung? Fest steht, dass es gerade bei der umfassenden und komplexen Gestaltung der Anlageprodukte wichtig ist, nicht NUR auf das Gefühl zu hören. Es ist nicht nur von Bedeutung, dass das Produkt "emotional" zu uns passt, sondern auch zu unserer aktuellen Lebenssituation und zu unseren Zielen.
Ist das Ziel eines Traditionalisten beispielsweise, kurzfristig eine bestimmte Summe zu erwirtschaften, macht es bei der aktuellen Kapitalmarktsituation kaum Sinn das Geld in ein Sparbuch anzulegen - obwohl die Emotionen des Traditionalisten ihn dahin leiten würden.Wichtig ist es, ausreichende Informationen über ein Produkt zu sammeln und ggf. kritische Fragen zu stellen - das schafft Vertrauen und vertrauensvoll ist ein Anlageprodukt, bei dem keine Fragen offen bleiben. Denn auch wenn das erste Kribbeln vergangen ist, wollen wir uns mit unserer Anlageentscheidung wohlfühlen!Durchleuchten Sie einmal ihre bisherigen Anlageentscheidungen, welche haben sie ausschließlich emotional getroffen? Welche würden Sie heute genauso treffen und bei welchen haben Sie heute Bauchschmerzen?