Ein leeres Portemonnaie symbolisiert den Gender Pension Gap zwischen Männern und Frauen
InvestInsights
GuestExperts
FEMALE
FINANCE
InsideExporo
Immobilien
Erneuerbare Energien
Finanzwissen
Unternehmen
Interviews & Gäste
Kolumne
Insights
von

Gender Pension Gap

Warum Frauen im Durchschnitt weniger Rente erhalten als Männer

Gerade in den letzten Jahren durchlebt die westliche Welt einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Gleichberechtigung. Insbesondere Frauen können so individuell wie noch nie ihr Leben gestalten. Dennoch gibt es immer noch Bereiche, in denen Frauen benachteiligt sind. Das gilt auch im Zusammenhang mit dem sogenannten Gender Pension Gap. Denn Frauen bekommen durchschnittlich nicht nur während ihrer Erwerbstätigkeit weniger Einkommen, was zur Lohnlücke führt, sondern auch während ihrer Rente, was das Risiko von Altersarmut erhöht. Doch was genau ist der Gender Pension Gap und wie kann man ihm entgegenwirken? Dieser Ratgeber erklärt, wie es zur Rentenlücke kommen kann, wie die Kennzahl der Pension Pay Gap berechnet wird und was man dagegen tun kann.
  • Definition: Der Gender Pension Gap steht für eine geschlechtsspezifische Rentenlücke. Die Kennzahl zeigt dabei die Abweichung des Alterseinkommens der Frauen von denen der Männer an.
  • Gründe: Einfach erklärt, entsteht der Gender Pension Gap dadurch, dass Frauen in erster Linie weniger Einkommen während der Erwerbstätigkeit erzielen als Männer. Weitere Gründe wie Teilzeitarbeit und Unterbrechungen kommen hinzu.
  • Berechnung: Um den Prozentsatz errechnen zu können, wird von 100 Prozent die Division der Alterseinkünfte der Frauen von denen der Männer abgezogen. 
  • Altersvorsorge: Zur Altersvorsorge lohnt es sich, sich nicht nur auf eine Alterssicherung zu beschränken, sondern für private Alterseinkünfte wie etwa durch Immobilen Investments zu sorgen.
  • Definition: Der Gender Pension Gap steht für eine geschlechtsspezifische Rentenlücke. Die Kennzahl zeigt dabei die Abweichung des Alterseinkommens der Frauen von denen der Männer an.
  • Gründe: Einfach erklärt, entsteht der Gender Pension Gap dadurch, dass Frauen in erster Linie weniger Einkommen während der Erwerbstätigkeit erzielen als Männer. Weitere Gründe wie Teilzeitarbeit und Unterbrechungen kommen hinzu.
  • Berechnung: Um den Prozentsatz errechnen zu können, wird von 100 Prozent die Division der Alterseinkünfte der Frauen von denen der Männer abgezogen. 
  • Altersvorsorge: Zur Altersvorsorge lohnt es sich, sich nicht nur auf eine Alterssicherung zu beschränken, sondern für private Alterseinkünfte wie etwa durch Immobilen Investments zu sorgen.

Definition: Was ist der Gender Pension Gap?

Der Gender Pension Gap stellt eine Kennzahl der geschlechtsspezifischen Rentenlücke bzw. der Lücke in der Altersvorsorge zwischen Frauen und Männern dar. Der relative Unterschied der Alterseinkünfte von Männern und Frauen ab 65 Jahren wird in Prozent angegeben – wobei der Prozentsatz der Frauen angibt, um wie viel er von der Alterssicherung der Männer abweicht.

Neben der Hinterbliebenenrente und -pension zählt auch die Altersrente sowie die Rente aus privater Altersvorsorge zu den Alterseinkünften. Allerdings werden zur Berechnung des Gender Pension Gap nur die eigenständigen Leistungen hinzugezogen, sodass die Hinterbliebenenrente hierbei keine Rolle spielt. Zudem werden beim Pension Pay Gap einzelne Personen und nicht komplette Haushalte betrachtet. Somit lassen sich keine Rückschlüsse auf die tatsächlichen Alterseinkünfte von Frauen oder Männern ziehen.

Warum gibt es den Gender Pension Gap?

Zum wohl größten Faktor, warum es den Gender Pension Gap gibt, zählt der sogenannte Gender Pay Gap – also Ungleichheit bei der Entlohnung von Frauen im Vergleich zu Männern. Aber auch Gründe wie Arbeit in Teilzeit, mehr Arbeitsunterbrechungen, private Pflegearbeit und die höhere Lebenserwartung von Frauen führen zum Pension Pay Gap.

Gender Pay Gap

In der EU erhalten Männer immer noch etwa 13 Prozent mehr Gehalt als Frauen, während in Deutschland eine Lohnlücke von ca. 18 Prozent besteht2. Das bedeutet, dass Frauen in den gleichen Positionen weniger verdienen, als ihre männlichen Kollegen. Somit können sie weniger in die Rentenkasse einzahlen, was wiederum zum Gender Pension Gap führt.

Teilzeitarbeit

Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit als Männer. Insbesondere sind es 67 Prozent aller Mütter, die nicht in Vollzeit arbeiten. Auch wenn die Kinder schon älter sind, bleiben viele Mütter bei ihrer Teilzeitstelle. Bei den Vätern arbeiten hingegen nur neun Prozent in Teilzeit.3

Mehr Unterbrechungen der Arbeit

Frauen zahlen im Durchschnitt 25,5 Jahre in die Rentenkasse ein, während es bei Männern durchschnittlich 39,7 Jahre sind3. Gründe dafür sind Unterbrechungen der Arbeit etwa für die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen, was sich im Alter im Pension Pay Gap äußert.

Private Pflegearbeit

Ob unbezahlte Kinderbetreuung, Pflege, Hausarbeiten oder ehrenamtliche Beschäftigungen – häufig werden diese Tätigkeiten von Frauen ausgeführt. Das hat zur Folge, dass sie schwer wieder in den Beruf finden oder während ihrer Erwerbstätigkeit aufsteigen können. Das hat wiederum Auswirkungen auf ihr Einkommen und führt schließlich zum Gender Pension Gap.

Höhere Lebenserwartung

Während Männer durchschnittlich 78,2 Jahre leben, haben Frauen mit 83 Jahren Lebenserwartung im Durchschnitt fast fünf Jahre mehr als Männer4. Das hört sich zunächst für die Frauenwelt positiv an. Allerdings fällt der Gender Pension Gap für Frauen, die länger leben, meist noch größer aus.

Wie wird der Gender Pension Gap berechnet?

Zur Berechnung des Gender Pension Gap gibt es eine einfache Formel:

Gender Pension Gap % = 100 % - durchschnittliche eigene Alterseinkünfte der Frauendurchschnittliches eigenes Alterseinkommen der Männer %

Einfach erklärt ist der Prozentsatz des Gender Pension Gap größer, je niedriger die Alterssicherung bei Frauen ausfällt. Beträgt zum Beispiel das durchschnittliche Alterseinkommen von Frauen monatlich 800 Euro und das der Männer 1.000 Euro, läge der Gender Pension Gap bei 20 Prozent

Gender Pension Gap Daten und Beispiele

Der Gender Pension Gap beinhaltet sowohl die Jahre der Erwerbstätigkeit mit durchschnittlicher Wochenstundenzahl als auch die Unterschiede im Einkommen während der Erwerbstätigkeit. Da Frauen häufig nicht in höheren Gehaltsklassen zu finden sind und in schlechter bezahlten Branchen arbeiten, gibt es für sie dadurch negative Auswirkungen auf ihre Rente. Andererseits beschäftigen sich größtenteils Frauen mit der Kindererziehung, sodass dies wiederum einen positiven Effekt auf die Rentenversicherung und somit die Alterssicherung haben kann.

Dennoch leidet laut dem Statistischen Bundesamt jede fünfte Frau ab 65 Jahren an Altersarmut5. 2023 lag die Armutsgefährdungsquote bei Frauen über 65 Jahren mit 20,8 Prozent höher als die bei den Männern gleichen Alters mit 15,9 Prozent. Im Gegensatz zum Gender Pension Gap wird die Armutsgefährdungsquote mit dem Einkommen des gesamten Haushaltes des Vorjahres berechnet und die Gewichtung auf die jeweiligen Personen des Haushalts verteilt.

Trotz der geschlechtsspezifischen Rentenlücke lässt sich sagen, dass Frauen und Männer gleichermaßen im Alter von materieller und sozialer Entbehrung betroffen sind. So müssen 4,5 Prozent der Frauen ab 65 Jahren aus finanziellen Gründen auf Dinge verzichten, während Männer in der gleichen Altersgruppe mit 4,3 Prozent fast gleichauf sind5. Das äußert sich insbesondere darin, dass diese Menschengruppe ihre Rechnungen nicht rechtzeitig begleichen, ihre Wohnung nicht entsprechend heizen, abgetragene Kleidung nicht durch neue ersetzen oder unerwartete Ausgaben nicht selbstständig tragen kann.

Gender Pension Gap in Europa

Der Gender Pension Gap lag im Jahr 2023 in der EU bei einem durchschnittlichen Wert von 25,4 Prozent. In Malta betrug die Rentenlücke im selben Jahr 41,7 Prozent und hatte somit den größten Pension Pay Gap in der Europäischen Union. Obwohl Estland die zweitgrößte Lohnlücke in der EU hat, beträgt die Rentenlücke allerdings nur 4,7 Prozent. Damit liegt Estland mit den geringsten Unterschieden im geschlechtsspezifischen Alterseinkommen auf dem ersten Platz in der EU.6

Gender Pension Gap in Deutschland

Laut statistischem Bundesamt betrug der Gender Pension Gap 2023 in Deutschland mit Hinterbliebenenrente 27,1 Prozent und ohne Hinterbliebenenrente lag der Wert bei 39,4 Prozent5. So hatten Frauen ohne Hinterbliebenenrente im Durchschnitt Alterseinkünfte von 15.291 Euro, während Männer durchschnittlich eine Alterssicherung von 25.248 Euro erhielten. Betrachtet man also nur das eigene Alterseinkommen, wird die Rentenlücke noch größer.

Zudem gibt es im Hinblick auf den Pension Pay Gap in Deutschland Unterschiede zwischen West und Ost. In Westdeutschland liegt der Gender Pension Gap ohne Hinterbliebenenrente bei 43,8 Prozent. Dieser ist im Osten Deutschlands mit 18,6 Prozent deutlich geringer. Auch wenn sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland die Rentenlücke steigt, wenn die Hinterbliebenenrente nicht berücksichtigt wird, ist dieser Unterschied im Osten nicht so auffällig wie im Westen. Das liegt daran, dass Männer im Osten im Durchschnitt geringere Alterseinkünfte haben als Männer in Westdeutschland, während Frauen im Osten ein durchschnittlich höheres Alterseinkommen beziehen als Frauen im Westen.

Was man gegen den Gender Pension Gap tun kann

Zwar wissen viele, dass sie in die Rentenkasse einzahlen, doch welches Einkommen im Alter tatsächlich übrig bleibt und welche weiteren Möglichkeiten es zur Alterssicherung gibt, ist häufig unklar. Insbesondere Frauen ist der Gender Pension Gap in vielen Fällen nicht bekannt oder rechtzeitig klar. Daher ist es wichtig, die unterschiedlichen Säulen7, aus der die eigene Rente bestehen kann, zu kennen und auf unterschiedliche Rentenmodelle zu setzen:

1. Säule: Gesetzlich verankerte Regelsicherungssysteme

  • Rente der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV)
  • Beamtenversorgung (BV)
  • Alterssicherung der Landwirte (AdL)
  • Altenteil, BAV an Selbstständige
  • Berufsständische Versorgung (BSV)
  • Rente der gesetzlichen Unfallversicherung (GUV)
  • Kriegsopferversorgung (KOV)

2. Säule: Zusatzsicherungssystem

  • Betriebliche Altersversorgung in der Privatwirtschaft (BAV)
  • Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst (ZOED)
  • Zusatz- und Sonderversorgung

3. Säule: Individuelle ergänzende Altersvorsorge

  • Private Renten- und Lebensversicherung (PRV/LV)

Weitere Lösungsansätze können sein:

Finanzielle Weiterbildung

Zudem kann es hilfreich sein, sich finanziell etwa durch Magazine, Kurse oder persönliche Beratung weiterzubilden, sodass insbesondere Frauen das Risiko, in Altersarmut zu rutschen, minimieren können. 

Renteninformation beachten

Mit der jährlichen Renteninformation kann man abschätzen, was einen im Alter erwartet und je nach Vorstellungen und Anforderungen, die an die Zukunft bestehen, handeln.

Reduktion der Teilzeitarbeit

Ist in Teilzeit zu arbeiten nicht wirklich notwendig, sollte man darüber nachdenken, stattdessen in eine Vollzeitstelle zu wechseln, um das Alterseinkommen ein wenig zu steigern.

Zusätzliche zukunftsorientierte Investitionen tätigen

Je nach Anlagestrategie und -ziele kann es sinnvoll sein, in Immobilien als Altersvorsorge oder erneuerbare Energien zu investieren.

Quellen und weiterführende Informationen:

1 Statistisches Bundesamt. Gender Pay Gap: Deutschland bleibt eines der EU-Schlusslichter
2 Statistisches Bundesamt. Teilzeitquote erneut leicht gestiegen auf 31 % im Jahr 2023
3 Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung und Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Rentenratgeber für Frauen
4 Statistisches Bundesamt. Sterbefälle und Lebenserwartung
5 Statistisches Bundesamt. Gender Pension Gap 2023: Alterseinkünfte von Frauen 27,1 % niedriger als die von Männern
6 Statista. Europäische Union: Geschlechtsspezifisches Rentengefälle (Gender Pension Gap) in den Mitgliedstaaten¹ ² ³ im Jahr 2023
7 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Gender Pension Gap

Häufige Fragen zum Thema Gender Pension Gap

Wie viel Geld braucht man, um eine Rentenlücke zu schließen?

Wie viel Geld benötigt wird, um den Gender Pension Gap zu schließen, lässt sich nicht pauschal sagen, da dies fallabhängig ist. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass 10 bis 15 Prozent des Nettoeinkommens in die Altersvorsorge investiert werden sollten.

Wie kann man den Gender Pension Gap schließen?

Das Schließen des Gender Pension Gap ist nur durch private Altersvorsorge möglich. Demnach müssen alle, die ihren Lebensstandard noch im Alter behalten möchten, sich jetzt mit dem Thema der Alterssicherung auseinandersetzen. Zwar fördert der Gesetzgeber sowohl die betriebliche als auch die private Altersvorsorge. Allerdings kann es nicht schaden, auch andere Möglichkeiten wie Immobilien Investments als Altersvorsorge wahrzunehmen.

‍Wie viel muss man für 1.000 Euro Rente sparen?

Die Summe oder monatliche Rate für eine Rente von 1.000 Euro hängt von der Laufzeit ab. Demnach müssen 30-Jährige eine monatliche Rate von etwa 255 Euro in die Rentenkasse einzahlen, während es bei 45-Jährigen bereits 575 Euro sind. Allerdings kann in den meisten Fällen mit 1.000 Euro Rente nicht der Lebensstandard beibehalten werden.

Aktuelle Investitionsmöglichkeiten