Alternative Investments

Warum liegen Alternative Investments im Trend?

Verzweifelt suchen Investoren seit Jahren nach Rendite und geeigneten Anlagen. Existieren Alternativen zu den Niedrigzinsen? Aus dieser Fragestellung folgt die Begriffserklärung für Alternative Investments: es handelt sich um Investitionen, die sich von klassischen, konventionellen Geldanlagen wie Fonds und einfach zu handhabenden Finanzanlagen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien signifikant unterscheiden. Eine einheitliche Definition dafür gibt es bisher jedoch nicht.

Was sind Alternative Investments?

Sie sind keine eigene Anlageklasse, sondern innovative Anlageprodukte. Diese zeichnen sich durch außergewöhnliches Renditepotenzial, Komplexität, eine vielschichtige Performance-Ermittlung und Risikomessung sowie den Einsatz von Hebelprodukten und derivativen Finanzinstrumenten aus. Diese Anleihen sind mit weniger Transparenz und geringer Liquidität verbunden. Dennoch eignen sie sich gut, um für ein Portfolio die Rendite bei gegebener Risikostruktur zu optimieren. Zusätzlich kann das Risiko bei gleichen Renditemöglichkeiten vermindert werden. Sie sind ein hervorragendes Instrument zur Portfolio Allocation und können dessen Rendite-/Risiko-Verhältnis entscheidend verbessern. Alternative Investments haben den Vorteil, dass sie kaum mit herkömmlichen Anlageformen korrelieren und somit eine bessere Diversifikation ermöglichen. Dazu zählt der Bundesverband Alternative Investments (BAI) folgende Kapitalanlagen:

  • Hedgefonds
  • Private Equity
  • Real Estate
  • Infrastrukturprojekte wie Transport-, Verkehrs-, Wasser-, Gesundheits-, Mobilfunkprojekte, Bildungseinrichtungen, Erneuerbare Energien
  • Rohstoffe/Commodities wie Edelmetalle, Industriemetalle, Öl, Gas, Agrarrohstoffe
  • sonstige Alternative Investments wie Kunst, Antiquitäten, Wald, Wein.

Was verbirgt sich hinter den Investments?

Hedgefonds sind aktiv gemanagte Anlagefonds, die zwar in traditionelle Anlageklassen investieren, aber zur Renditeerzielung unkonventionelle, divergente und hochkomplexe Anlagestrategien nutzen. Sie verwenden Hebel und Fremdkapital zu Anlage- und Tradingzwecken, gehen short, um auf fallende Märkte zu setzen. Hedgefonds nutzen Marktingeffizienzen und Preisdifferenzen sowie ereignisbezogene Strategien und Makroanalysen zur Renditemaximierung.

Hedgefonds spekulieren beispielsweise auf fallende Aktienmärkte, indem sie sich Aktien von Indexfonds ausleihen, um diese später günstiger zurückgeben zu können. Zu dieser Kategorie gehören ebenso die Managed Futures/ CTAs. Managed Futures sind spezielle Hedgefonds-Anlageinstrumentarien, die wie die US-amerikanischen Commodity Trading Advisors als reglementierte Vermögensverwalter ausschließlich in Terminmarktprodukte wie Futures und Optionen investieren.

Private Equity heißt, dass von Investoren außerbörslich Eigenkapital zur Verfügung gestellt wird. Im Gegensatz zum Aktienkapital, kann diese Beteiligungsform nicht an einem geregelten Markt wie der Börse angeboten und nachgefragt werden. Grund ist, dass die Unternehmen nicht börsennotiert sind.

Der Kapitalgeber erwirbt die Unternehmensanteile oft mit einer hohen Quote an Fremdkapital, beispielsweise Bankkrediten oder Anleiheemissionen, oder mithilfe von Private Equity-Fonds. Ziel sind künftige hohe Ausschüttungen oder eine beachtliche Rendite durch den späteren Verkauf der Unternehmensbeteiligung. Kapital wird bei Unternehmensgründung, in der Wachstumsphase, bei Turnaround oder Übernahme eingebracht. In Startups wird Private Equity wegen des höheren Risikos als Venture Capital bezeichnet.

Im Real Estate-Bereich wird direkt oder indirekt in Grundbesitz investiert, um eine finanzielle Rendite zu erwirtschaften. Inzwischen gibt es zahlreiche Formen von alternativen Immobilieninvestments, beispielsweise geschlossene Fonds und spezielle Immobilienfonds. Diese investieren wiederum in Immobilien oder in Aktien von Immobilienunternehmen und REITs. REITs sind Kapitalgesellschaften, die Gewinne aus der Vermietung, Verpachtung sowie dem Verkauf von Immobilien und Grundstücken erzielen. Zu den Alternativen Investments gehört das Crowdinvesting für Immobilien, aufgrund dessen sich durch Bauträgerobjekte kurzfristig attraktive Renditen realisieren lassen.

Wie entwickeln sich alternative Investments?

Alternative Investments sind keine Domäne der institutionellen Investoren mehr, sie finden zunehmend Interesse bei Privatinvestoren und Kleinanlegern. Partizipieren können daran aktuell beispielsweise Kunden von Lebens- und Rentenversicherungen. Da die versprochenen Garantieleistungen durch die langanhaltende Niedrigzinsphase schwerer zu erwirtschaften sind, investieren die Versicherungsgesellschaften verstärkt in Infrastrukturinvestments und Immobilien. Unbestritten ist das hohe Wachstum der Investitionen in Alternative Investments im letzten Jahrzehnt. 2005 betrug das in Alternativen Investments verwaltete Vermögen weltweit 3,2 Billionen US-Dollar, 2013 waren es bereits 7,9 Billionen US-Dollar. Bei gleichbleibendem Wachstum werden im Jahr 2020 global rund 15,3 Billionen Dollar des verwalteten Vermögens in alternativen Anlagen stecken, schätzt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Dann werden ca. 14 Prozent des gesamten weltweit verwalteten Vermögens in Alternativen Investments angelegt sein.

Sichere Papiere werfen keine positiven Erträge mehr ab, für eine höhere Rentabilität müssen Anleger ins Risiko gehen. Die Nullzinspolitik der EZB hat dazu geführt, dass für Anleger bei Staatsanleihen und Sparanlagen negative Zinsen verbleiben. Daraus entsteht Anlagedruck, der sich schrittweise neue Anlageformen mit lukrativen Renditen erschließt. Zudem sind Aktieninvestitionen mit hoher Volatilität und Unsicherheit über die künftige Kursentwicklung behaftet. Somit komme sie nicht für alle Investoren als Alternative in Frage. Des Weiteren hat die enge Verflechtung der globalen Märkte zur Folge, dass die Wertentwicklung der klassischen Geldanlagen zeitweilig ähnlich verläuft. Das erschwert die optimale Diversifizierung eines Portfolios erheblich.

Für Privatanleger wurden mit den Regulierungsmaßnahmen seit 2010 bessere Voraussetzungen geschaffen, um an Alternativen Investments zu verdienen. So ermöglichte erst die Etablierung der Crowdfunding-Branche, dass Kleinanleger ausgewählte Kapitalanlagen erwerben können. Investitionen in renditeträchtige Immobilien erfordern dank Crowdinvesting kein großes Vermögen mehr, um direkt an den Erträgen teilzuhaben. Durch das Einsammeln vieler kleiner Beträge über eine Crowdinvesting-Plattform können attraktive Objekte gemeinschaftlich finanziert werden. Das ermöglicht Kleininvestoren nicht nur, den Negativzinsen aus dem Weg zu gehen, sondern auch ihr Geld intelligent aufzuteilen. Sie besitzen damit unterschiedliche Investments, die mit der Entwicklung traditioneller Finanzanlagen nicht im Zusammenhang stehen. Diese können wirksamer vor hohen Verlusten in Krisenzeiten schützen.

Zusammenfassung:

  • Alternative Investments wachsen überproportional
  • sie sind Instrumente zur besseren Diversifizierung und Absicherung, ermöglichen außergewöhnliche Renditen
  • ihre Mischung beeinflusst das Rendite-/ Risiko-Verhältnis positiv durch innovative, komplexe Anlagestrategien und Technologien sowie den Einsatz von Derivaten
  • Kleinanleger können profitieren, zum Beispiel durch Crowdinvesting für Immobilien
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