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von
Dagmar Hotze

Das Aktivhaus: Wohnen mit Energieflatrate und Elektroflitzer

Wie wäre es, wenn das Gebäude, in dem wir wohnen, genug Energie für alle Wohnungen bereithält und uns über den Stromverbrauch in Echtzeit informiert? Das sogenannte Aktivhaus geht noch einige Schritte weiter.

Zur Jahresmitte wird meist die Betriebskostenabrechnung verschickt und der jährliche Stromverbrauch muss abgelesen werden. Dann zittert das Sparschwein. Droht vielleicht eine Nachzahlung? Denn nur die wenigsten Mieter haben transparente Informationen über ihre Energieverbräuche und wissen, welches Gerät wann wofür welche Kosten verursacht hat. Erst das Schreiben der Hausverwaltung bzw. des Energieversorgers bringt Aufklärung. Im Internetzeitalter, wo Datentransparenz und Datenverfügbarkeit zum Wohn-Service dazugehören, ändert sich das. In Echtzeit werden Verbräuche und Kosten sichtbar sein. Zumal Mieter über ihren Energieverbrauch informiert sein wollen, um bewusster mit Ressourcen umgehen zu können. In Frankfurt am Main setzt das Aktiv-Stadthaus dafür Maßstäbe.

Ein Platz an der Sonne

Zu Beginn gab es ein Grundstück, das wegen seines ungewöhnlichen Zuschnitts als unbebaubar galt. Was soll ein Architekt mit einer nur 10 Meter tiefen, dafür aber 150 Meter langen Fläche anfangen? Jedoch ist die Lage äußerst attraktiv, nur einen Katzensprung vom Hauptbahnhof entfernt, das Mainufer praktisch vor der Tür. Fängt man es geschickt an, wird aus dem Areal ein reizvoller Ort zum Wohnen. Für den Architekten Manfred Hegger, der bis zum Sommer 2014 an der TU Darmstadt Professor für Entwerfen und Energieeffizientes Bauen war und wegen seines Engagements im Bereich nachhaltiger Architektur international geschätzt wird, ist das handtuchgroße Grundstück weniger das Hindernis. Die eigentliche Herausforderung sind die dichte Bebauung und Verschattung, denn er will für die Bauherrin, die Wohnungsgesellschaft ABG FRANKFURT HOLDING, ein Solargebäude errichten, das zu 100 % regenerative Energien nutzt.

Das Nutzerverhalten berücksichtigen

Mit Prof. Dr. Norbert Fisch vom Institut für Gebäude- und Solartechnik der TU Braunschweig geht er ins Überlegungszimmer. Als die beiden mit ihrem Team herauskommen, haben sie die Lösung: Sie werden ein architektonisch ansprechendes achtgeschossiges "Kraftwerk" mit 74 barrierefreien Mietwohnungen zwischen 60 und 120 Quadratmetern bauen, das eine gute Gebäudehülle mit einem zukunftsgerichteten Energiekonzept plus Pufferspeicher und Elektrotankstelle kombiniert und darüber hinaus den Energieverbrauch der Mieter durch eine effiziente Gebäudetechnik inklusive sparsamer Haushaltsgeräte transparent und individuell steuerbar macht. Denn ohne den Mietern die Möglichkeit zu geben, ihren energetischen Konsum und finanziellen Aufwand auf einfache Art und Weise nachvollziehen zu können, taugen die tollsten Energiesparmaßnahmen wenig.

Aktivhaus: Energiefresser müssen draußen bleiben

Die beiden Vordenker machen sich also ans Werk. Sie messen, berechnen, simulieren, tauchen ab in die Kanalisation und beobachten den Sonnenverlauf. Zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich findet im Sommer 2015 die Einweihung statt. Entstanden ist ein markantes "Surfboard", dessen Fassade aus 1.000 hocheffizienten Photovoltaik-Modulen besteht, die auf einer 10 Grad gen Süden geneigten Dachanlage montiert sind und in dessen Gebäudehülle 330 dünnschichtige, sogenannte BIPV-Module (building-integrated photovoltaic) integriert sind. 290.000 kWh werden so jährlich gewonnen, die den Energieverbrauch der 74 Haushalte für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung, Haushaltsgeräte, Betriebsgeräte (z.B. Aufzug) und E-Mobilität decken sollen. Damit das gelingt, dürfen die Mieter jedoch nicht mehr als 15 kWh pro Quadratmeter verbrauchen. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Verbrauch variiert - abhängig von der Wohnungsgröße und Gebäudeart – zwischen 35 kWh und 65 kWh.Energiefresser müssen also draußen bleiben, weshalb die Wohnungen ausschließlich mit Haushaltsgeräten der Effizienzklasse A+++ vermietet werden.

Urbanes Wohnen mit grüner Energie und E-Mobilität

Ergänzt wird die solare Energieversorgung um Geothermie. Dazu wird ein 60 Meter langer Wärmetauscher zu einem parallel verlaufenden Abwasserkanal verlegt, der die dort vorhandene Wärme "anzapft". Über eine strombetriebene Wärmepumpe gelangt die Energie in die Wohnungen, wo sie zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung dient. Wird der Strom nicht sofort verbraucht, kann er entweder in das allgemeine Stromnetz gegen eine Vergütung von 11 Cent/kWh eingespeist oder im hauseigenen 250-kWh-Stromspeicher zwischengespeichert werden, wo er bei Bedarf zum Betanken der Elektrotankstelle dient, die sich im Erdgeschoss des Gebäudes befindet.

Knapp 50 kWh pro Quadratmeter wird das Gebäude benötigen, hat die TU Darmstadt errechnet. Damit liegt das Aktivhaus in Frankfurt zwar etwas über dem Verbrauch eines Passivhauses, was jedoch durch die überschüssige Energieproduktion mit Hilfe der intelligenten Photovoltaikfassade kompensiert wird. So kommen die Bewohner in den Genuss einer zentral gelegenen Wohnung mit "grüner" Energie zu moderaten Kosten und brauchen nicht einmal ein eigenes Auto, um individuell mobil zu sein, denn sie können einen der hauseigenen Elektroflitzer gegen eine Gebühr von einem Euro pro Stunde nutzen.

Datentransparenz hilft Kosten zu sparen

Der Clou des Aktivhauses: Die Wohnungen werden mit einer Energieflatrate von 1.800 kWh bis 2.500 kWh je nach Größe vermietet, so dass aus der Kaltmiete quasi eine "Warmmiete" wird, die 11,50 Euro/m² beträgt. Gewöhnlich zahlt man für eine konventionelle Neubauwohnung in dieser Lage 14 bis 15 Euro – plus Energiekosten. Über ein Touchpanel im Flur, das in jeder Wohnung hängt, werden alle Geräte mit ihrem jeweiligen Energieverbrauch angezeigt. Eine Ampel visualisiert, ob sich ein Mieter im energetisch "grünen" oder "roten" Bereich befindet und welche Kosten dadurch unter Umständen zusätzlich für ihn entstehen. Verhält er sich energiebewusst, ist der "Sprit" für das E-Mobil sogar gratis. Überschreitet er jedoch das Limit, heißt es Nachzahlen. So wissen die Mieter stets, woran sie sind.

Weitere Aktiv-Stadthäuser sollen entstehen

Der Ansturm auf die "Flats mit Flatrate" war so groß, dass alle 74 Wohnungen im Nu vermietet waren. Doch das Forschungsprojekt, das mit 600.000 Euro Fördergeld vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau unterstützt wurde, ist für die ABG FRANKFURT HOLDING erst der Anfang. Sie will in den nächsten Jahren weitere derartige aktive Wohngebäude realisieren. Dann vielleicht mit noch mehr webbasierten Wohn-Services.

In Zukunft könnte jeder Neubau ohnehin zum Fast-Nullenergiegebäude werden, wenn die EU-Gebäuderichtlinie bis 2020 konsequent von der Bundesregierung umgesetzt wird. Und die jüngst ergänzten Förderkriterien der KfW gehen ebenfalls in Richtung Energieeffizienz 2.0. An einer transparenten Energieflatrate führt eigentlich kein Weg mehr vorbei.

Wussten Sie schon?

Das erste Aktivhaus der Welt ist das Projekt B10 in Stuttgart. Das Forschungsprojekt, das Teil des von der Bundesregierung geförderten Forschungsclusters "Schaufenster Elektromobilität" war, wurde 2014 fertiggestellt. Entworfen und geplant hat das B10 der renommierte Architekt Prof. Werner Sobek.

Quellen:

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