In den letzten Monaten haben sich das makroökonomische Umfeld sowie die gesamtwirtschaftliche Lage verändert. Beginnend mit den Folgen der Corona-Pandemie konnten Lieferketten nicht aufrecht erhalten werden, sodass Materialknappheit in diversen Wirtschaftssektoren entstand; so auch in der Baubranche
1, was u. a. Verzögerungen von Projektentwicklungen zur Folge haben kann. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass auch verzögerte Projekte in der Regel erfolgreich fertiggestellt werden und somit nicht gleichbedeutend mit einem (Teil-)Ausfall des Investments sind.
Gesamtwirtschaftlich hat die Knappheit an verfügbaren Materialien die Preise steigen lassen und hat bereits 2021 zu einer signifikanten Erhöhung der Inflation geführt. Aktuell liegt die Inflation laut Statistischem Bundesamt bei über 10 % im Monat September 2022 und erreicht damit “einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland”.
2Die optimistischste Prognose der Bundesregierung zur Inflationsrate für 2023 liegt bei 2,8 %, die pessimistischste des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle IWH liegt bei 9,5 %.
3 Es lässt sich somit keine gesicherte Prognose treffen, jedoch darf vermutet werden, dass auch im kommenden Jahr die Inflation oberhalb des von der EZB angestrebten 2-Prozent-Ziels liegen wird. Dies bedeutet, dass nach wie vor die Notwendigkeit besteht, Kapital zu investieren, um der Inflation und der damit verbundenen Geldentwertung entgegenzuwirken.
Die Unsicherheiten und die Knappheit auf dem Energiemarkt durch die russische Invasion haben zur Inflation beigetragen. Die im September 2022 erfolgte, historische und signifikante Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank um 0,75 Prozentpunkte auf aktuell 1,25 %
4 war eine Reaktion auf die Inflation, auch mit Folgen für die Kapitalmärkte.