In Zeiten von niedrigen Zinsen suchen private Anleger Alternativen für den Aufbau von Vermögen. Die klassische Lebensversicherung dient allenfalls noch als Beimischung im persönlichen Portfolio. Aktien sind für viele Privatinvestoren zu risikoreich. Immobilien bringen bei geschickter Wahl eine solide Rendite, sind aber bei Eigennutzung oder als Kapitalanlage mit einem gewissen Pflege- und Instandhaltungsaufwand verbunden. Deshalb gelten Fonds als attraktive Empfehlung, wenn man Geld ansparen will und seine Finanzen langfristig auf ein solides Fundament stellen will. Doch wie funktionieren Fonds? Und was hat es mit dem Mischfonds auf sich?
Vereinfacht gesagt ist ein Fonds ein „Topf“, in dem das Geld der Anleger gesammelt und in Anlageobjekte investiert wird. Typische Anlageobjekte sind Aktien, Rentenpapiere oder Immobilien. In einem Aktien-, Renten- oder Immobilienfonds fließt das Geld von vielen Investoren zusammen. Herausgeber und Verwalter eines Fonds ist eine Fondsgesellschaft. Sie beschäftigt in der Regel einen Fondsmanager, der sich um die Zusammensetzung des Fonds kümmert. Der Fondsmanager entscheidet, welche Aktien, Immobilien oder Rentenpapiere in einem Fonds gehalten werden. Je nach Art der ausgewählten Anlagegüter werden die Charakteristika eines Fonds weiter eingegrenzt. So kann ein Fonds ausschließlich in Aktien von europäischen Unternehmen aus der Pharmaindustrie investieren. Ein anderer legt das Geld in Immobilien in Westeuropa an. Wieder andere nutzen IT-Unternehmen in den USA als Anlageobjekt. Durch die Wahl seiner Fonds kann der Anleger also bestimmen, wie sein Fondsportfolio aussieht. Allein in Deutschland gibt es über 6.000 offene Investmentfonds. Sie bieten dem Anleger eine breite Auswahl für seinen individuellen Vermögensaufbau.
Bei einem gemischten Fonds handelt es sich um eine Sonderform des Fonds. Während bei Aktien-, Immobilien- oder Rentenfonds ausschließlich in Aktien, Immobilien und Rentenpapiere investiert wird, finden sich in gemischten Fonds unterschiedliche Anlageobjekte aus allen Assetklassen wieder. Der Fondsmanager nimmt also zum Beispiel Aktien, Immobilien, Rentenpapiere, Anleihen und Rohstoffe gleichzeitig in seinen Fonds auf. Dadurch steht im eine große Bandbreite an Anlageobjekten zur Verfügung. Offene gemischte Fonds funktionieren wie alle offenen Investmentfonds. Die Fondsgesellschaft sammelt das Geld der Anleger ein, ein Fondsmanager sucht die Anlageobjekte am Markt aus und investiert das Geld. Dabei folgt er der Anlagestrategie seines Fonds. Bei einem Fonds mit ausgewogenen Renditechancen wird das Geld zu gleichen Teilen in Aktien und in Edelmetall oder Rohstoffe investiert. Bei einem Fonds mit einem progressiven oder dynamischen Verlauf ist der Aktien- oder Edelmetallanteil größer als der Anteil an Rentenpapieren. So lässt sich durch die Anlagestrategie die Rendite steuern. Als Anleger wählt man seinen Fonds anhand der persönlichen Risikoeinstellung. Ist der Privatinvestor an einer hohen Rendite interessiert, legt er vermutlich in einen Fonds mit einem hohen Aktien- oder Edelmetallanteil an. Ist er risikoavers, entscheidet er sich eher für einen Fonds mit einem hohen Anteil an Rentenpapieren oder mit festverzinslichen Anleihen. Gemischte Fonds mit konservativer Anlagestrategie gelten als recht sicher, sind aber von Garantiefonds abzugrenzen. Bei einem Garantiefonds wird dem Anleger eine einmal erreichte Rendite für den Rest des Anlagezeitraums garantiert, auch wenn sich die Wertpapierkurse fallen. Damit unterscheidet sich ein Garantiefonds deutlich von anderen Fonds.
Targetfonds sind eine Unterform von gemischten Fonds. Sie haben eine feste Laufzeit und eine definierte Anlagestrategie. Zuerst wird das Geld in einen Zielfonds mit Aktien eingebracht. Diese Aktien sind mit einem recht hohen Schwankungsrisiko verbunden. Zum Ende der Laufzeit wird das Kapital in Anlageformen mit einem niedrigeren Risiko umgeschichtet. Der Fondsmanager sichert damit das angesparte Kapital vor Verlusten ab. Targetfonds sind interessant für Anleger, die von den Renditen an volatilen Märkten profitieren wollen und die dieses Risiko gut aushalten können. Wer bereit ist, Kursschwankungen seiner Wertpapiere zu akzeptieren, weil sich diese über längere Laufzeiten meist wieder ausgleichen, kann mit einem Targetfonds recht interessante Renditen erzielen.
Wie jede Geldanlage bergen auch gemischte Fonds Vor- und Nachteile. Ein großer Vorteil ist die Aufteilung des Risikos auf mehrere Anlagegüter. Fällt beispielsweise der Wert einer Aktie, kann der Wert einer anderen Aktie im gleichen Zeitraum steigen. Sind in einem Investmentfonds mehrere Anlagegüter wie Aktien, Immobilien oder Rohstoffe enthalten, wird das Risiko von Wertschwankungen noch breiter gestreut. Damit reduziert sich das Risiko, dass der Anleger langfristig Geld verliert, erheblich. Eine Insolvenz der Fondsgesellschaft ist übrigens kein Risiko für den Anleger. Das investierte Kundengeld wird als Sondervermögen vom Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt und ist vor dem Zugriff von Gläubigern geschützt.
Trotzdem muss sich jeder Investor der Gefahr bewusst sein, dass sich das angesparte Kapital reduzieren kann, wenn die Fondsanteile an Wert verlieren. Lediglich bei einem Garantiefonds ist der erreichte Wert garantiert. Dafür bringen diese Investmentfonds auch nur eine recht überschaubare Rendite. Zu den beherrschbaren Risiken gehören die Kosten. Bevor sich der Anleger für einen Fonds entscheidet, sollte er die Ausgabeaufschläge und die Verwaltungsgebühren im Vergleich betrachten. Diese Kosten schmälern die Rendite, und sollten deshalb im Fondsvergleich beleuchtet werden, bevor man einen Fondssparplan für ein regelmäßiges Investment abschließt.
Offene Investmentfonds mit gemischten Anlageobjekten eignen sich im Prinzip für alle privaten Investoren. Aufgrund der großen Auswahl am Markt kann jeder Anleger den Fonds wählen, der am besten zu seinen finanziellen Zielen und zu seiner Risikoeinstellung passt.
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